Als ich neulich mal wieder ohne Ziel, Orientierung und Geld durch die verwinkelten Straßen des Viertels irrte, stieß ich plötzlich auf einen Hilferuf, der besagte, dass Buddha geklaut worden sei. `Nanu´, dachte ich und sah mir das mal näher an.
Demnach wurde eine 1,80 Meter hohe Buddha-Statue aus dem Eingangsbereich eines Lokals und Veranstaltungszentrums entwendet. Zwar stand es nicht explizit auf dem Plakat, es ist jedoch anzunehmen, dass das Kulturzentrum Lagerhaus ihren Buddha gerne wiederhaben möchte.
Aber geht das überhaupt? Kann denn irgendwer oder irgendwas irgendwie Besitzansprüche an einen Buddha stellen? Verstößt das nicht in irgendeiner Weise fundamental gegen die Lehren Siddharthas? Es gibt doch kaum etwas Weltlicheres als Besitz – und davon, dass Besitz der Schlüssel zur Weisheit sein soll, habe ich noch nie gehört…
Aber sehen wir uns den oder die Diebe an: Kann ein gestohlener Buddha überhaupt funktionieren, also Weisheit und Gelassenheit vermitteln, da er doch nur durch Gier und Heimtücke den Weg aus dem Lagerhaus fand? Funktioniert er überhaupt noch oder haben ihn die Ganoven durch ihre schändliche Tat jetzt kaputt gemacht? Und sind die ehrlosen Entwender nun doppelt angeschmiert – dadurch, dass sie jetzt Besitzer UND Diebe sind? Verbrechen lohnt sich anscheinend wirklich nicht – spätestens im erschlichenen Nirwana wird abgerechnet...
Doch wenden wir uns abschließend der Statue selbst zu: Wäre es nicht möglich, dass sich dieser Buddha im Zuge der allumfassenden Erleuchtung durch nächtliche Entkörperung mir nichts und auch dir nichts einfach aus dem Staube machte? Dass er einfach die heilige Nase voll davon hatte, die liebelange Zeit im zugigen Foyer rumzustehen?
Fragen über Fragen.
Wer weiß die Antwort?
Tse, tse, tse…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen