11.05.2012

Durstige Spiele

Lustige Trinkspiele sterben anscheinend nicht aus, sondern erhalten scheinbar seit ewiger Zeit die Symbiose zwischen sinnfreier Zecherei und sinnvoller Spielerei aufrecht; also: Ein harmonisches Paar, dass die massenhafte Liquidierung von Hirnzellen zum grenzenlosen Spaß erhebt.
Damit nicht meiern!
In meiner Jugend wurde allseits gemeiert, bis eigentlich der Arzt hätte kommen müssen (aber vor mehr als zwanzig Jahren sah man das nicht so eng).  Meiern war und ist ein Würfelspiel, dessen Regeln ich nicht mehr im Kopf habe (die dafür zuständigen Hirnzellen habe ich wohl damals weggemeiert), aber wohl nüchtern allgemein verständlich waren und sind. Wenn man aber erst einmal einen kleben hatte, wurde das von den Mitspielern schamlos ausgenutzt, so dass man noch mehr trinken musste, was letzten Endes zu abenteuerlichen ZU-ständen führte.

Interessante Stadien des spritbedingten Verfalls kann man auch erleben, wenn die spaßaffine Gesellschaft eifrig Bier aus Korngläsern trinkt und darauf wartet, dass die Kontrahenten stumpf umfallen und sich der letzte aufrechte Zecher einen Abend lang „König Jever“ oder „Fürst von Flens“ oder was weiß ich nennen darf.

Was ich aber jüngst in der hiesigen Zeitung lesen durfte,  fand ich dann doch recht originell, oder anders ausgedrückt: Auf so einen Scheiß muss man erst mal kommen. In Neuseeland hat sich seit geraumer Zeit ein lustiges Trinkspiel etabliert, wo die Teilnehmer auf Bäumen sitzen und sich so lange einen zwitschern, bis sie vollstramm von der Pflanze fallen. Der letzte verbliebene Baumsäufer hat dann gewonnen. Es muss ein intelligentes Spiel sein, da es besonders bei Studenten beliebt ist.
Blaal...

Menschen auf Bäumen? Da war doch was? Stimmt: Vom Affen kommst du, zum Affen wirst du – und wenn sich der durstgeplagte Leser gerne regelmäßig einen auf die Glocke haut, dann muss er nicht einmal mehr den Umweg über einen Atomkrieg unternehmen, dann kommt das Primatenhirn von selbst. Dann gibt es nur noch die rudimentären Dinge des Lebens zu tun: Fressen, schlafen, lausen, poppen.

Hm; SO schlecht hört sich das doch gar nicht an…

2 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Werte Anja,
      jein. Ob das nun typisch Mann ist, bleibt dahingestellt. Beim Meiern jedenfalls waren regelmäßig auch Frauen beteiligt, allerdings sahen die am Ende meistens wesentlich besser aus als die Herren - hm, also genau so wie im richtigen Leben...

      Löschen