27.07.2011

Von Ehre und Socken

In meinem Post vom 02. Juli 2011 schrieb ich bereits von meinen gravierenden Problemen mit textilen Fußbekleidungen. Anscheinend haben aber auch Sockenfirmen eine Art Ehrenkodex; jedenfalls hatte ich jüngst eine Reaktion auf meinen gar garstigen Brief in meinem Briefkasten.


Hm; das ist mir jetzt doch ein wenig unangenehm; schließlich wollte ich ja nicht erreichen, dass ich ein neues Paar Socken erhalte, sondern vielmehr war es mir ein Anliegen, dass der erwähnte Defekt nicht wieder auftritt. Aber deswegen die Socken wieder zurück schicken? Auf jeden Fall werde ich dieses Paar aufmerksam beobachten…


Ihre Reklamation: „…“ Strümpfe

„Sehr geehrter Herr Ketten,

die Zufriedenheit unserer Kunden ist in allem, was wir tun, Leitlinie unseres Handelns. Wir bedauern deshalb sehr, dass bei Ihren „…“ Strümpfen Probleme aufgetreten sind.

Nach eingehender Prüfung Ihrer Strümpfe in unserer Qualitätssicherung haben wir festgestellt, dass das Material beschädigt und daraufhin das Loch im Ferseneck entstanden ist.

Da wir uns diese Veränderung trotz Einhaltung der Pflegeanleitung nicht erklären können, möchten wir Sie bitten, zu überprüfen, ob die Strümpfe gemäß der Waschempfehlung unserer Etiketten behandelt worden sind. Unsere Strümpfe werden durch Waschtests regelmäßig kontrolliert und bisher sind solche Erscheinungen nicht aufgetreten.

Wir empfehlen die Strümpfe bei 40 Grad im Schonwaschgang mit Feinwaschmittel zu waschen. Sie dürfen nicht mit Weichspüler behandelt und nicht im Trockner getrocknet werden, da sie dann enger werden und an empfindlichen Stellen, wie im Ferseneck, einreißen.

Da wir uns sehr freuen würden, Sie weiterhin zu unseren zufriedenen Kunden zählen zu können, senden wir Ihnen anbei aus Kulanz neue „…“ Strümpfe aus unserer aktuellen „…“ Herren Kollektion.

Mit freundlichen Grüßen

Sabinchen Flipp (Name schamlos von B.K. geändert)
-Kundenservice-


Eines verstehe ich dann aber doch nicht: Wie ist es möglich, in zwei Dutzend Socken immer die an der gleichen Stelle auftretenden Löcher hineinzuwaschen? Und wie wäscht man überhaupt Löcher in Dinge hinein? Vielleicht stonewashing mit spitzen Steinen? Oder sind die Löcher bereits in den Waschmitteln und befallen beim Waschvorgang mit Vorliebe "Fersenecken"?

Ein Rätsel.

Wer weiß die Lösung?

25.07.2011

Fahrige Kunst

Die hehre Kunst ist ja häufig launischen Moden unterworfen; was heute angesagt ist, kann schon morgen total gestern sein. Berlin als kultureller Hochburg zum Beispiel wird nachgesagt, „eine irre schnelle Stadt“ zu sein: Und damit fahren viele Menschen richtig gut.
Deshalb beschäftige ich mich heute mit Kunst auf Rädern.


Im Guggenheim-Museum in Bilbao beispielsweise steht (oder stand?) ein großer weißer BMW, der komplett mit schwarzer Schrift verziert wurde. Es liegt wie immer im Auge des Betrachters: Große Kunst oder große Schweinerei, weil Verschwendung kostbaren Vierrades? Sehen wir auch auf den beinahe bekannt gewordenen Künstler Dlodno Kataster, der drei verschiedenfarbige Kleinwagen auf drei verschiedene Tiere (Kuh, Tapir, Ente) warf, um aus den entstandenen Abdrücken drei völlig neue Eindrücke zu erschaffen:
Der Künstler - selbst ein Tier?



Oder der berühmte Disput zwischen Gomolka, dem Jüngeren und seinem dadaistischen Busenfreund Egbert, der mit einem entschiedenen "Fahr zur Hölle, Drecksack!" seinen vorläufigen Abschluß fand:
Der Künstler - Verneiner der Zukunft?

Nicht unbedingt. Der große van Gogh etwa, der -von Zweifeln geplagt- 1890 sein epochales Werk "Felder, mit kleinem Wagen" vollendete, wusste bereits zu dieser Zeit, dass die technische Entwicklung niemals haltmachen würde: Dieses Bild, welches im Hintergrund eine mit vielen Waggons bestückte Dampflok durch die pittoreske Landschaft rollen lässt, behält sich im Vordergrund einen bäuerlich anmutenden Mann mit einem kleinen Pferdegespann vor:
Der Künstler - ein Mahner?

Seinem Bruder Theo hätte er fast in einem Brief geschrieben:

"...und der `Wagen´ ist nun auch vollendet. Der Widerspruch Pferdewagen - Lokomotive scheint mir recht gelungen; aber kann das denn alles sein?..."

Und an anderer Stelle:

"...es wird Zeit, dass mal was Neues erfunden wird; ich bin jetzt schon so lange Maler und kann immer noch keine Pferde malen..."

Schon hier wurde van Goghs Fortschrittssehnsucht deutlich; ahnte er etwas? Nahm er vielleicht schon die Zukunft vorweg:
Der Künstler - ein Künder?


Wagen wir einen Blick auf die moderne Kunst: Picasso. Picasso, der Maler, der malte, bis das Haus aus allen Nähten platzte und sich dann ein neues Domizil kaufen musste, schrieb an seine Jugendliebe Augusta Losch folgende Zeilen:

"...schon wieder ein Haus voll; neues Haus gekauft, jedoch fünf Kilometer entfernt. Wie dort hinkommen? Lappen weg; scheiß Rotwein..."

Ein Absatz tiefer folgendes:

"...wenn ich schon nicht fahren darf, dann soll es auch kein anderer tun. Auf meinen Bildern hat das Automobil keinen Platz: Prost!..."
Der Künstler - Negierer des Fortschritts?

Abschließend sei auf ein Zitat hinzuweisen, welches in einem nicht dokumentierten Augenblick von dem überragenden Surrealisten Dalí auf den Grund eines Absinthglases gehaucht wurde:

"Ob nun mit Pferdewagen oder Taxi ist mir schnuppe: Ich bin stramm und muss nach Hause."

Der Künstler - ein ignoranter Schwachkopf?

22.07.2011

Nachts im Zug nach Portugal

Ein Lehrer in irgendeiner schweizerischen Kleinstadt will zur Arbeit gehen. Da sieht er eine Frau am Geländer einer Brücke stehen; sie ist nass, es regnet, und er hat den Eindruck, dass sie von ebenjener Brücke springen möchte.

Das wiederum möchte er nicht und er nimmt sich nicht nur ihrer an, sondern auch mit in die Schule, in der er arbeitet. Auf die Frage, welche Sprache sie spreche, antwortet sie „Português“; dieses dahingehauchte Wort der durchnässten Dame fasziniert, elektrisiert ihn, er geht völlig neben sich stehend in den Unterricht.

Das bemerken auch die wartenden Schüler: Er, der stets korrekte Lehrer, er, der ihnen seit jeher hebräisch, altgriechisch und Latein zu vermitteln versucht, der allein für diese Sprachen lebt, er, der demnach ein unglaublich langweiliger alter Arschbacken sein muss, ist also neben der Spur. Das bemerkt anscheinend selbst die triefende Frau, wahrscheinlich denkt sie sich `mein Gott, was mach ich hier´ oder `dann hätte ich auch springen können, so tödlich langweilig ist der Typ da´ oder was weiß ich, auf jeden Fall verflüchtigt sich die holde Nassheit. Der Lehrer, der tatsächlich auch noch den unglaublich aufregenden Namen „Gregorius“ trägt und von den Schülern nur „Mundus“, der Mund, genannt wird, weil er so unglaublich viel weiß über Sprache, ist also nicht bei der Sache. Und dann passiert etwas, womit weder Leser noch Schüler gerechnet hat:

Er geht.

Nimmt seinen Mantel vom Haken, lässt sogar seine ach so geliebten Bücher zurück – und geht. Und wohin verschlägt es einen richtigen Mann, wenn er alles hinter sich lässt, seine spannende Arbeit, seine nicht vorhandene Familie, seinen einzigen Freund? Natürlich: Ins Antiquariat. Das ist ja wohl mal klar, nur Weicheier gehen danach erstmal in die erstbeste Kneipe einen saufen oder in den Puff oder ins nächste Stahlwerk, um dort Eisen zu biegen; denn richtig harte Männer zieht es nur dorthin, wo emsige Verkäufer gebrauchte Bücher feilbieten. Dort lungert er also ein wenig herum, bis seine Aufmerksamkeit auf ein portugiesisches Buch fällt. Ausgerechnet. Der geneigte Buchhändler übersetzt ihm die ersten Sätze, der öde Lehrer staunt: DAS ist ja mal was, das habe ich ja noch nie gehört – wer hat das wohl geschrieben. Nun, wie sich dann rausstellt, war es ein – Portugiese.

Unser werter Gelehrter kauft das Buch, zu Hause müht er sich ab, mittels seiner schier unglaublichen Lateinkenntnisse das Buch zu übersetzen; es gelingt ihm. Demnach war der Autor ein emsiger Arzt aus Lissabon, der zugleich ein talentierter Wortjongleur war. Seine für den faden Gregorius schier malerisch schönen und sinnerfüllten Texte lassen in dem vernunftummantelten Pauker nicht nur den Wunsch entstehen, diesen bereits verstorbenen Autoren näher kennenzulernen, sondern auch, der schönen Stadt Lissabon einen Besuch abzustatten.



Was er dann auch tut. Wenig später sitzt er im Nachtzug nach Lissabon. Dort angekommen, geht er auf Spurensuche, findet viele Personen, die den eifrigen Arzt kannten und die ihm mit getragenen Worten ihre unendliche Bewunderung für diesen Doktor ausdrücken. Das ganze Buch lang: nur Bewunderung. Hat der Arzt doch –und das ehrt ihn- einmal eine gewiss nicht einfache Entscheidung getroffen: Als nämlich eines Tages während der Salazar-Diktatur ein übler Folterscherge malade vor seiner Tür liegt, fackelt der ehrbare Doktor nicht lange, erfüllt seinen hippokratischen Eid und rettet dem bösen Scheusal das Leben. Fortan wird der bislang heiß und innig geliebte Arzt von den einfältigen Menschen geschnitten; das macht ihn krank und verbittert, das nagt an ihm ein Leben lang – bis zum Tod.

Und so bewegt sich unser wackerer Gregorius durch Lissabon, findet neben den verstreuten Lebensfragmenten dieses Ganzgottes in Strahleweiß auch noch völlig neue Seiten seines eigenen Lebens. So kauft er sich nicht nur einen neuen Anzug (welch Aufruhr), sondern auch eine neue Brille (revolutionär). Seine alte, schwere Glasbausteinbrille hat erst einmal ausgedient, vorbei die Zeit, in der rechtschaffene Häuslebesitzer ihm vorschnell eins überbrieten, weil sie dachten, er hätte sie beklaut; die Brille: Symbol des Aufbruchs zu neuen Ufern, zu einem spannenden Leben, jahaa!, nix mehr mit „öder Mundus“ und langweiliger Arschbackerei, jetzt geht´s rund hier! Das zeigt exemplarisch folgendes Zitat:

„Gregorius las die Schöpfungsgeschichte. Er, Mundus, las in einem verfallenen portugiesischen Gymnasium einer achtzigjährigen Frau, die er gestern noch nicht gekannt hatte und die kein Wort Hebräisch konnte, die Schöpfungsgeschichte vor. Es war das Verrückteste, was er jemals getan hatte.“


Also: Wenn das tatsächlich das Verrückteste war, was er jemals getan hat, ja dann Gute Nacht. Dann ist dieser maue Fadmann noch langweiliger als langweilig. Und so fade wie dieser langweilige Schachspieler (ohgott das auch noch) endet auch das Buch: kein Paukenschlag, kein überraschendes Ende, sondern einfach nur unbefriedigend und muffig und wirklich unglaublich selbstgefällig. Und wenn schon „Ein fesselndes Abenteuer. Ein wunderbarer Roman. DER SPIEGEL“ auf dem Buchdeckel prangt, dann müsste man eigentlich schon gewarnt sein…

Ein Freund von mir war jedoch wirklich begeistert von diesem Buch; er verglich dieses Buch sogar mit einem französischen Film: 90 Minuten passiert nichts, das aber auf unterhaltsame Weise. Wenn dieses Buch aber wirklich einem französischen Dessert gleichen soll, so muss ich das aus meiner Sichtweise verneinen.

Für mich ist das nicht Mousse au chocolat, sondern einfach nur fade schweizerische Grütze.

Doch jedem ist es unbenommen, sich selbst ein Urteil zu erlauben:
Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon, btb-Verlag, 9,50 €.

20.07.2011

Dönertag 6 - Kapitulation!

Ich habe mich vor meinem Hunger versteckt. Lange habe ich mich verborgen gehalten, doch dann hat er mich gefunden und mich zu einem Laden namens „Istanbul Döner Palast“ geschleift: Nanu, warum denn so ein bescheidener Name? Der Döner war halt ein Döner, er kann nichts dafür, dass ich etwas lustlos in ihn gebissen habe: Also, das ist schon echt relativ langweilig und ich entschuldige mich jetzt schon bei denen, die das hier gerade lesen. Mein Rat: Macht das nicht nach.

Und nachdem ich dann abends schon wieder einen Rollo Arabic aß, stellte ich fest, dass es nicht mehr weitergeht: In meiner wallenden Mumu werde ich schwer geschmäht, im Umkreis von fünf Metern sinken die Menschen schnappatmend zu Boden; so geht das nicht weiter.

Dabei gibt es noch viele andere schöne Dinge im Leben!
Ein Pferd zum Beispiel:


Oder grasgrünes Gras:


Oder ein ruhiger Fluss, der mäandernd durch die pittoreske Landschaft fließt:


Also, das Fazit lautet:
Hängt Euer Herz nicht an Dinge; sie sind auch nur weltlich.

Und:
Bei einem Fettfleck auf der Kleidung müsst ihr einfach Spülmittel auf dem Fleck verreiben und eine Nacht warten. Dann waschen – und der Fleck ist weg.

Aber vor allem:
Wenn ihr mit dem Rad zu "real" fahrt, nehmt eine zweite Tasche oder einen Korb mit. Da die Einkaufswagen so groß sind, verschätzt man sich häufig und hat dann oftmals mehr Lebensmittel gekauft als zuerst beabsichtigt.

Ach ja, noch was:
Wenn ihr mal einen Wachsfleck auf dem Teppich oder auf dem Sofa oder sonstwo zu beklagen habt, dann lasst den tollen Löschpapier-Bügeleisentrick sein; das macht nämlich alles nur noch schlimmer.

19.07.2011

Dönertag 5 und immer noch kein Ende


Heute esse ich nichts. Ich will nichts mehr essen. Meine passable Plautze jedoch schreit nach Nahrung, nach Fett, nach Kalorien, sie will Döner, und sie will das alles JETZT.

Wampengesteuert bewege ich mich also Richtung Nahrung, wabere durchs Viertel auf der Suche nach der Speise meines Nichtmehrsoverlangens.

Schließlich führt mich mein Weg in die Innenstadt zu einem Laden namens „wurstcamp!“. Neben der Tatsache, dass mein Word-Programm dieses Wort nicht beanstandet (und ich das mehr beunruhigend als seltsam finde), fällt einem doch besonders der Widerspruch Kleinschreibung und Ausrufezeichen ins Auge: Was soll das? Da gab es mal einen Film über das Leben Goethes in jungen Jahren, der hieß auch so; nein, nicht „wurstcamp!“, sondern „Goethe!“, soll wohl heißen „intensiv!“ oder „Wahnsinn!“ oder „voll der Dichter schon in jungen Jahren respektlos und so pass auf da!“. Aber „wurstcamp!“? Es gibt zum Beispiel „Camp David“, da wohnt der Präsident der USA ab und an. Es gibt zum Beispiel auch „Camp Delta“, im Süden der Guantánamo-Bucht liegend; dort quält ein Staat, der von sich behauptet, die Menschenrechte besonders zu achten, Menschen, weil er meint, die bräuchten das. Aber „wurstcamp!“?: „Hier gibt´s Intensivwurst!“, „crazy, weil respektlos lecker!“;…aber lassen wir das.


Wieso überhaupt Wurst, wo es doch um Döner gehen soll? Ganz einfach, dort gibt es nämlich auch Gyros Pita: Einmal bitte. Ich erhielt also mein gefülltes Brot, welches sich dadurch auszeichnete, dass es exakt genauso angeordnet war wie ein Döner (Salat, Kraut, Dönerfleisch, Brot, Soße), nur dass das Fleisch Gyros war und nicht Döner; hm. Wobei das Fleisch eigentlich ganz lecker war, bzw. gewesen wäre, wenn nicht eine äußerst dominante Cocktailsoße alles an eventuellem Geschmack ertränkt und somit um die Ecke gebracht hätte:
Ein komisches Produkt, dieser Gyner/Döros-Pita.


Ein komisches Produkt ist auch die Gyrospizza; na gut, komischer als eine Dönerpizza ist eine Gyrospizza auch nicht, aber ach, egal, ich war bei „Castrop 1“ in der Nähe des Sielwalls. Ob es auch „Castrop 2“ gibt, weiß ich nicht, vielleicht ist es ja (achtungjetztkommts) auch Castrop-Rauxel; wer weiß das schon.

Jedenfalls war die Pizza ganz in Ordnung, jedoch etwas knorpelig, aber ich muss gestehen: das macht mir nichts, aber mal ehrlich: Wenn lediglich Tomatensoße, Käse, Zwiebel und Gyros auf dem Teigfladen liegt, wie kann das dann zu einer Geschmacksexplosion führen? Ich denke, da hat der Käufer selber Schuld…

Und jetzt noch etwas, was in keinem Zusammenhang mit Döner & Co steht: DAS entdeckte ich am Sielwall; da fehlen mir doch glatt die Worte vor Begeisterung…

18.07.2011

Dönertag 4 - Dufte!


Es ist ja nicht so, dass ein Döner nicht gut riechen würde; wenn man aber selber wie ein Döner duftet, ist das schon nicht mehr so schön. Aber es hilft ja nichts.
Nachdem gestern die „New Generation“ an der Reihe war, begab ich mich mit „Kismet 2“ im Steintor zur „Old school“. Kismet 2 ist der Klassiker im Viertel, einen besseren Döner bekommt man zumindest in diesem Teil Bremens nicht.

Und so war es auch: Die perfekte Zusammenstellung von Salat, Fleisch und Brot, fürwahr eine meisterhafte Komposition; dieser Döner wurde nicht gemacht, dieser Döner wurde – erschaffen. Und obwohl ich so langsam wirklich die Dönerfaxen dicke habe, war dieser fulminante Döner doch ein echtes Erlebnis.

Ein Erlebnis dann auch der Dönerteller, den ich in einem Laden bekam, der „Ismet III“ heißt und im Ostertor liegt. Hier ist das Preis-Leistungsverhältnis mehr als optimal, für fünf Euro kriegst Du das volle Pfund.



Das volle Pfund entwickelt sich auch auf meinen Hüften; demnächst kann ich auf Homer Simpsons Spuren wandeln, als er so fett war, dass er zu Hause arbeiten durfte. Da passte er auch in nichts mehr hinein, darum ging in eine Einkaufsmall und erwarb ein wallendes Gewand, welches den Namen „Mumu“ trug.

Na dann; was hilft´s: Ab in die Mall, Mumu kaufen…

17.07.2011

Dönertag 3 - Da speckt was

Nach der morgendlichen Dosis Zitronenkuchen wanderten meine Gedanken bereits Richtung Mittagessen und siehe da, es wollte sich durchaus nicht so die rechte Freude einstellen. Dennoch machte ich mich auf den Weg, diesmal zu einem Laden in der Bremer Innenstadt, der den etwas sonderbaren Namen „Kismet – New Generation“ trägt.

Nun, ich denke, für seinen Namen kann niemand was, also trotzdem hin und eine Türkische Pizza mit Dönerfleisch bestellt. In einigen Gegenden heißt die Türkische Pizza übrigens „Lahmacun“; das macht aber nichts. Ich erhielt also meine heutige erste Dönerspeise, ja, und was soll ich sagen: Sie war wirklich ein Knüller.

Das Gemüse vielfältig, das Fleisch saftig und würzig und der Teigfladen regelrecht teigfladig. In Bremen gibt es übrigens mehrere „Kismet“-Läden; also, wenn man dort isst, macht man nie etwas verkehrt.

Verkehrt war auch nicht der Döner von „Bosporus“ im Steintorviertel in Bremen. Das war ein ganz grundsolider Döner, da konnte man nicht meckern.

Nur meine schon jetzt nicht gerade athletische Figur fängt an, sich zu beschweren; da passiert gerade was, also, ich kann mir das nicht erklären: Anscheinend ist so eine famose Dönerkur vor allem dazu da, Reserven für die nächste Eiszeit anzulegen. Gut, das tue ich gerade, aber was nützt mir der schönste Speck, wenn ich im Schnee ohne Hose dastehe? Noch dazu hat sich mein Fahrrad, ein echter Speckwegrenner, vorübergehend verabschiedet; ist mir doch glatt der Lenker gebrochen.

Da reagierte ich doch tatsächlich etwas unwirsch. Zwar habe ich schon einen neuen Lenker, diesen müsste ich aber erst noch einbauen, aber, ach, ich glaube, Döner beeinflusst direkt das Motivationszentrum; jedenfalls konnte ich mich einfach noch nicht aufraffen, selbst das Gehen zum Dönerladen ist mit Überwindung verbunden, jedes Mal mehr, zu nichts habe ich mehr Lust ach ich hör auf jetzt.

16.07.2011

Dönertag 2 - Licht und Schatten


Nachdem ich gestern ein wahrhaft gigantisch gutes Rollo Arabic genießen durfte, war mir heute eher nach einem traditionellen Döner. Und ich nahm mir vor, diesen bei „Kervan“ an der Domsheide zu verspeisen. Bei Kervan war ich bereits vor ein paar Monaten und habe dort den schlechtesten Döner meines Lebens gegessen. Die vollkommen desinteressierte Tresenkraft händigte mir ein Produkt aus, das zwar statt mit buntem Salatmix mit schnödem Krautsalat versehen war, sich zum Ausgleich jedoch völlig ohne Soße präsentierte: Oh-mein-Gott! Das war nicht nur eine grottenschlechte Leistung, das war ein Verbrechen an Mensch und Döner – eine Dönerverletzung.

Doch jeder Mensch und auch jeder Laden verdient eine zweite Chance. Und gleich am Eingang darf der hungrige Passant erfahren, dass bei Kervan der Testsieger des großen „BILD-Dönertest 2011“ ermittelt wurde. Aha. Ich wusste gar nicht, dass man bei der BILD-Zeitung betrunken arbeiten darf; wenn das so ist, bewerbe ich mich da mal. Jedenfalls erhielt der Kervan-Döner fünf von fünf möglichen Dönerpunkten; nun ja.

Ich bekam also meinen Döner, der sich diesmal mit Soße, genauer gesagt mit einer tsatsikiähnlichen Soße, gab. Ansonsten wieder schnödes Kraut, Fleisch, Brot, die Ahnung einer Zwiebel, fertig.

Draußen auf dem Schild versprach das Foto Salat, Tomaten und Petersilie, der dödelige Döner hielt jedoch nichts von dem. Das blöde Ödekraut dominierte dann auch noch den Geschmack, so dass das eigentlich ganz gute Fleisch geschmacklich vollkommen unterging. Dementsprechend unbefriedigt verließ ich auch den Ort des Missvergnügens, ach nee: Das war nichts.

Nach dieser langweiligen Nummer half nur Altbewährtes. Eine Pizza zum Beispiel, eine Dönerpizza. Doch, doch, so etwas gibt es, beispielsweise bei „Maksim“ im Steintor.

Hier herrscht Purismus vor: Teigfladen, Tomatensoße, Käse, Döner. Dennoch ist diese doch relativ ungewöhnliche Zusammenstellung in ihrer Gesamtheit stimmig, soll heißen: das war gut.

Gut geht es mir auch nach dem zweiten Tag Döner; warum auch nicht, Döner ist schließlich was ungemein Tolles.
Und toll sehe ich auch immer noch aus: Uuuuh…

15.07.2011

7 Tage Döner - ein Selbstversuch

Als ernährungsinteressierter Mensch liegt mein Hauptaugenmerk nicht nur in diesen Tagen auf Speisen, die den Gaumen verwöhnen. Dabei mag ich nicht nur gerne Fleisch- und Wurstwaren, nein, auch feistes Gemüse und kraftstrotzende Salate haben es mir angetan. Dies alles –und dazu gibt es auch noch ein Brot- vereinigt der Döner.

Der Döner ist fürwahr die abwechslungsreichste Nahrungsquelle, die ein menschliches Hirn jemals ersinnen konnte: Pflanze, Tier, Getreide – alles da. Doch was geschieht, wenn der Döner die einzige Speise der nächsten sieben Tage bleibt? „Döner macht schöner!“, das sagt ja bereits der abgeschmackte Volksmund; aber tut er das wirklich? Dies gilt es herauszufinden.

Die Regeln sind denkbar einfach: Döner, Döner und nochmals Döner. Ausnahmen bilden dönerverwandte Produkte wie Gyros oder andere griechische Produkte, köstliche Speisen aus dem ehemaligen Jugoslawien (wo geht man jetzt eigentlich hin: zum Kroaten, zum Serben?) und eventuelle Einladungen zum Grillen. Ein Dönerfrühstück wird es nicht geben (ich bin doch nicht doof), gefrühstückt wird natürlich entweder Zitronen- oder Marmorkuchen, schließlich will ich mich nicht einseitig ernähren.



Den Anfang machte am Mittag ein geradezu phantastisches Produkt aus der Familie der dönerverwandten Gerichte: Das Rollo Arabic. Diese großartige Handnahrung erhält seinen Clou durch die Hummus-Soße, welche aus pürierten Kichererbsen und verschiedenen Gewürzen besteht. Genossen habe ich es natürlich bei „Tandour“ am Eck in Bremen.

Zu Tandour gehen alle vernunftbegabten Bremer, die ein Arabic genießen wollen; zwar bieten auch viele andere Läden Arabic-Rollos an, das ist aber alles nicht richtig, das passt irgendwie alles nicht.

Und so etwas gibt es ja häufiger, dass man bestimmte Produkte bestimmten Läden zuordnen muss. Viele Läden bieten beispielsweise Falafel an; das ist aber auch nicht richtig, irgendwie, denn: wenn Falafel, dann bei „Sindbad“ im Ostertor. Wobei –Falafel, das geht ja gerade auch nicht, da ist ja kein Fleisch drin, ist also NICHT dönerverwandt.

Jedenfalls war das Rollo nicht nur ein absoluter Knüller, sondern auch so groß wie ein kleines Hochhaus, so dass es bei dieser Speise am ersten Tag blieb; ich fühle mich sehr gut und, ja, das stimmt auch noch:

13.07.2011

Musik im öffentlichen Raum

Wir sehen ein Akkordeon. Es liegt verlassen am Wegesrand, aber vielleicht ist es auch ein Parkplatz oder eine kleine Lichtung am Rande der Autobahn.

Einsam und verloren liegt es da, gebettet auf alter Kleidung, auf schmutzigen Lumpen gar, jedoch liebevoll darnieder gelegt, so als wollte der einstmalige Besitzer andeuten, dass mehr die Zwei verband als bloßes Musikwerk: Treue, vielleicht sogar ein wenig Ruhm in dieser doch so rastlosen Zeit.

Im Umkreis des geliebten Instruments leere Verpackungen: Remoulade, Salami, Cervelat, eine Tüte, einst mit Brot gefüllt: Eine letzte Vesper mit dem treuen Verbündeten? Die Spuren gehen vom Akkordeon weg, der traurige Musikant kann weder Aug noch Herz abwenden im Moment des Verlassens, das schale Brot des Abschieds füllt den in Bitterkeit verzogenen Mund; er sagt: „Pfüüf, Pfreumd der pfröhlifen Mufik!“ – und zieht von dannen.

Der musikalische Partner, er bleibt zurück. Allein. Was wird aus ihm? Wird die güldene Sonne sein rotbraunes Kleid bleichen? Oder kommt ein neuer Musikant des Weges, der sich des einsamen Instrumentes annimmt?
Wir wissen es nicht.

Aber wir hoffen mit ihm.

Hoffnung; süße Hoffnung…

08.07.2011

Ferienzeit: Jetzt auch MIT Erholung!


Ach, was ist das doch schön: Endlich Urlaub, endlich Sonne, Strand, Meer, teure Cocktails, phantasievoll von der Natur kreierte Insekten in zerlebten Hotels, Ruhe und Erholung am feinen Sandstrand, der an der vierspurigen Stadtautobahn liegt – ja: Ferien. Wenn da nur nicht diese lästige Postkartenschreiberei wäre: Tante Trude, Oma Helmi, der Onkel mit dem Wasser in den Beinen – ach, die Liste wird immer länger, von Erholung keine Spur.
Doch das muss nicht sein. Dank meines urlaubsgarantierenden Schnellschreibbriefchens ist maximale Erholung garantiert! Einfach Zutreffendes ankreuzen oder eintragen und eines von drei kitschigen Postkartenmotiven auswählen – fertig!
Jetzt geht der Urlaub richtig los…

Liebste(r) ……………………………………………..,

viele Grüße aus ………………………………………………….. sendet Dir auf diesem Wege Dein(e) ………………………………………………. . Hier ist es wirklich ○ aufregend ○ heiß ○ kalt ○ unter aller Sau ○ spitzenmäßig ○ schlichtweg scheiße. Man kann hier alles ○ erleben ○ besichtigen ○ durch Hütchenspieler verlieren ○ den blöden Hütchenspielern abluchsen, nur um dann an der nächsten Straßenecke von deren Komplizen niedergeprügelt zu werden ○ essen ○ essen und danach verwundert feststellen, was ein Mensch so an interessanten Durchfall produzieren kann ○ machen, z.B. ○ Kite-Surfen ○ Breit-Surfen (Prost) ○ freundliche Japaner demütigen und dafür noch mit einem Lächeln und anschließend mit frischen Fischen direkt vom Grill belohnt werden ○ uniformierte Tunesier demütigen und dafür noch mit einem Lächeln und anschließend mit frischen Hieben direkt vom Stock belohnt werden ○ am Strand liegen und dabei ○ lesen ○ verbrennen ○ versuchen, die Strandverkäufer „○ Lady ○ Mister, wolle kaufe Sonnebrille“ abzuwimmeln ○ seine siebzehn Sonnenbrillen zu zählen, weil der Strandverkäufer jeden Tag cleverer war „habe ○ drei ○ fünf ○ noch mehr Kinder, alle ○ wolle mache Schule ○ habe nixe zu trinke ○ behindert“ ○ saufen.



Ach, ○ Kinners ○ Freunde ○ humorloses Verwandtenpack ○ ohrloses Gewürme ○ werte Daheimgebliebene ○ neidzerfressene Minuskollegen, das Leben ist doch ○ schön ○ nicht so schlimm, wie es ○ Onkel ○ Tante…………………………………………… immer predigt ○ großartig, besonders im Urlaub ○ ein einziger großer Betrug, daher möchte ich als ausgleichende Gerechtigkeit meine 70 Jungfrauen jetzt schon haben ○ noch besser, wenn man sich dabei ○ Onkel ○ Tante………………………………………… erbärmliches Leben anschaut.


Aber ich ○ schweife ab ○ komme nun zum wichtigen Teil meines Urlaubsberichtes: Käse, Käse und nochmals Käse ○ finde, ich höre jetzt auf kommt doch selbst her und schaut euch das hier an, arschteuer alles hier und ihr sitzt da zu Hause mit eurer 2 Euro-Pulle Aldi-Wein ○ gehe jetzt wieder zurück zu den schmierigen Ölklumpen, die mit ein wenig Strandsand versetzt sind ○ freue mich schon, Euch zu sehen ○ werde jetzt noch mehr schwarz gebrannten Schnaps trinken, nur um nicht an Euch denken zu müssen ○ verabschiede mich jetzt und sage ○ Tschüss ○ och nee Du nich auch noch ○ nein zu Solarenergie ○ nochn Bier bitte:

○ Euer ○ Ganz und gar nicht Euer ………………………………………………

06.07.2011

Tag- und Nachtgleiche

Wie ich schon sagte, der Nachtportier ist nur vorübergehend. Das bringt ja nichts auf Dauer, nachts arbeiten und dann den Tag verschlafen, irgendwie verpasst man da doch eine Menge; ich weiß jetzt zwar nicht genau, was man da so genau verpasst, aber trotzdem.

Man könnte mit der Zeit auf jeden Fall was Besseres anstellen, Projekte anschieben oder doch mal wieder zur Uni gehen zum Beispiel, ja, vielleicht sollte ich da mal wieder hingehen. Nur diese Woche gerade nicht, das Tahiti plättet mich doch gerade arg. Und so eine Projektthematik fällt mir auch gerade nicht so ein.

Die Menschen, die ich noch kenne, sagen alle „Du musst schreiben, Benno, über das Nachtportierleben, hast doch genug Zeit da“, klar, anscheinend wissen die wohl, wie es läuft: Aber das Tahiti macht dich alle, das Tahiti saugt dich aus, so dass du nachts um drei Uhr nicht die glorreichen literarischen Ergüsse, sondern nur noch graudiffusen Matsch im Kopf hast.

Und irgendwann ist alles, was so läuft im Tahiti, Normalität, da gibt es nichts mehr zu erleben, alles nerviger Alltag, besoffene Gäste, Besoffene von der Straße, Besoffene bepisst, Besoffene eingekotet, wahnsinnige Gäste, wahnsinnige Passanten, Nutten alleine, Nutten im Doppelpack, Pöbelnde, Stinkende, Normale, alle sind sie da, wieder und wieder und du sitzt da und hoffst, dass die Zeit schneller rumgeht.

Doch das tut sie nicht.

Und du schleppst dich über die Minuten, jede Minute eine Aufgabe, nämlich die, zu warten, auf irgendwas.

Und irgendwann ist es doch sechs Uhr und du fährst nach Hause und gehst schlafen und wenn du aufwachst, musst du bald wieder zur Arbeit.

Ich sollte doch mal was anderes machen.

04.07.2011

Verdiente Ruhe


Wir sehen einen erschöpften Mann: Woher kommt er? Ist er ein fröhlicher Wanderer, der sich ausruht nach des Tages Müh? Ein Beladener, von Unbill arg geplagt, der seine Knochen, die malad ihn drücken, kurz zur Ruhe kommen lässt? Oder ist es gar ein vom Glück geküsster Springinsfeld, der nach gutem Essen vom reichlich dargebotenen Bankett innehält?

Eine ausgelassene Feier, versammelt sind die Freunde allegar. Inmitten der munteren Gesellschaft unser fröhlicher Galan; hungrig, durstig. Die wackere Schar stößt an, der rote Wein im Becher schwappt verheißungsvoll, als riefe er „Freundschaft, Du wirst ewig weilen...“; die Schar, sie tanzt den süßen Reigen der innigen Zusammenkunft. Und so feiern sie die werte Freundschaft, teilen Brot und Bier und sind sich selbst genug: Möge es doch nie zu Ende gehen…

Doch schon zeigt sich die Sonne hell und stark am Horizont; sie kündet von dem neuen Tag. Die Freunde, satt und müde, umarmen sich und wünschen bald ein neuerliches Fest der Freundesbande. Auch unser kühner Recke lässt sich heimwärts treiben, verweilt hier und dort, um schließlich von Speis und Trank gefüllt der Müdigkeit sich hinzugeben.
Wovon träumt er?

Freundschaft: Holde Freundschaft…

02.07.2011

Solllochstelle im Gesocks

Nichts, das ist überhaupt ein gutes Stichwort. Nichts ist nämlich regelmäßig das, was spätestens am Ende des Monats auf meinem Konto ist, irgendwie ist das Tahiti nicht in Geberstimmung.

Vielleicht ist das ja bei anderen Hotels besser, ich weiß es nicht; ist jetzt aber auch erst einmal egal, momentan habe ich auch echt nicht die Zeit, mich auch noch darum zu kümmern. Heute zum Beispiel ist es wieder passiert: Da zog ich also meine Socken an und musste entdecken, dass eine Socke ein Loch aufwies. Da ich nur ungerne mir nicht bekannte Produkte verwende, beziehe ich meine Socken (wie auch nahezu alles andere) von ein und derselben Marke. Nun ist es aber so, dass das besagte Loch identisch schon diverse Male an diversen anderen Socken aufgetreten ist: Zufall? Eine Sollbruchstelle, um zum Kauf neuer Socken anzuregen? Anita? Jedenfalls wird da mal wieder ein Beschwerdebrief fällig, also so geht das ja nun nicht, nach meinem Brief kann sich die Sockenfirma schon mal warm anziehen:




"Sehr geehrte Damen und Herren,

seit vielen Jahren bin ich überzeugter Kunde Ihres Hauses und Käufer des Produktes „…“. Seit ca. zwei Jahren jedoch stelle ich einen Makel an Ihrem sonst einwandfreien Produkt fest: Es handelt sich hierbei um einen Defekt, der schon mindestens an einem Dutzend Socken an der gleichen Stelle aufgetreten ist; ein Loch, welches sich seitlich an einer Naht befindet. Die verständliche Annahme, dass eventuell mein Schuh Schuld an dieser Misere haben könnte, kann hier nicht greifen, da ich mehrere Paar Schuhe besitze, der Defekt aber unabhängig von den Schuhen auftritt.

Durch den Umstand, dass Ihr Produkt solch hervorragende Trageeigenschaften besitzt, dass andere Unternehmen diese Qualität mit einem Konkurrenzprodukt nicht erreichen können, ist es mir nicht möglich, einfach die Marke zu wechseln. Ich bitte Sie daher, sich dieses Problems anzunehmen, um eine Lösung im Sinne der Qualitätssicherung zu erreichen. Zur Begutachtung dieses Defekts habe ich Ihnen ein Beispielexemplar beigelegt – gewaschen, versteht sich.

Einen angenehmen Tag wünscht

Benno Ketten"