26.09.2011

Keine weiteren Fragen!

Es gibt Fragen und Äußerungen, die gehen gar nicht.
Jeder hat solche Fragen und Äußerungen, die einen ruckzuck auf die Palme bringen. Auch ich. Jahrelang trug ich schwarze Kleidung, nur-schwarze-Kleidung mit Glattlederschuhen und Jackett: Immer, auch bei 30 Grad. Was das nun über meine geistige Gesundheit aussagte, sei jetzt mal dahingestellt, Fakt ist aber, dass zwangsläufig diese Frage kam: „Sach mal, ist Dir nicht warm?“ Was ja eine völlige Schwachsinnsfrage ist, denn 30 Grad sind 30 Grad, ob mit oder ohne schwarze Kleidung: 30 Grad sind immer heiß. Und wenn dann tatsächlich doch mal ein Tag kam, an dem ich ein blaues oder ein graues Hemd trug, dann; ja dann: „Nanu, heute so farbenfroh angezogen?“ Gott, wie ging mir das auf den Sack.

Oder das: Man besucht einen geschätzten Menschen, geht zur seiner Wohnungstür und sieht bereits das Schild „Schuhe aus!“. Oder man ruft „Hallo!“ hinein und bekommt ein „Schuhe aus!“ zur Antwort. Bin ich mit allen Mühen und Schwierigkeiten erwachsen geworden, damit ich mir diktieren lassen muss, mich eines Kleidungsstücks zu entledigen? Gehe ich zu meinen Gästen und sage zur Begrüßung „Ziehe bitte Deine Hose aus, wer weiß, wo Du gesessen hast“? Natürlich nicht; ist ja auch absurd. Dennoch habe ich dieses Schild an meiner Eingangstür angebracht:


Wenn es überhaupt bemerkt wurde, dann mit einem milden Lächeln; aber die Hose hat kein Mensch ausgezogen. Warum nicht?

Doch ich bin anscheinend nicht der einzige Mensch, der mit blöden Sprüchen so seine Probleme hat. So sah ich vor einigen Jahren eine Musikerin mit einem etwas voluminöseren Instrument vor mir, und auf dem Koffer dieses Instruments prangte diese Erklärung:


Oh Mann, was muss diese Frau gelitten haben: Jeden Tag die gleichen Sprüche, höhö, jeden Tag gequält lächeln, jeden Tag, immer. Ob die Mitteilung ihr Ziel erreicht hat? Ich hoffe es für die Dame…

Das alles ist schon schwer erträglich. Schier unerträglich ist offen zur Schau gestellte Dummheit. Dies dachte sich auch ein emsiger Kaufmann auf dem Wochenmarkt, der die Flachpfeiferei im Kopf und im Mund anderer Leute einfach nicht mehr aushielt und daraufhin eine freundliche Bitte an seinen Verkaufswagen anbrachte:


Auch hier darf bezweifelt werden, dass der tumbe Adressat der netten Bitte nachkommen wird.

Was lernen wir also daraus? Richtig:

Oftmals sind die Fragen erheblich dämlicher als die Antworten…

3 Kommentare:

  1. Aber es gibt auch witzige Komik aus den Reihen des Alltags:
    Z.B. ein Aufkleber hinten am Auto
    "Ich habe kein Scheiß-Gör mit scheiß-Namen an Bord".
    Das ist witzig und richtig und noch besser als "Bitte Hose ausziehen". Ich würde es z.B. auch witzig finden, über eine offensichtliche Türklingel folgendes Messingschild anzubringen: "Bitte rufen".

    AntwortenLöschen
  2. Pro Schuhe aus:
    An einer Hose klebt nicht so oft Hundescheiße, Kaugummies oder Straßendreck.

    Contra Schuhe aus:
    Bitte behalte deine Schuhe an, wenn deine Füße schmutziger sind.

    Pro Hose aus:
    Zum Hose ausziehen muss man auch die Schuhe ausziehen.

    Contra Hose aus:
    Nicht jede möchte deinen Dödel sehen.

    Fazit:
    Hausrecht beachten! Oder die Leute mal zu dir nach Hause einladen, damit sie alle ihre Schuhe und Hosen anbehalten können.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Werte(s) Brausebier,
      zuerst einmal vielen Dank für deinen Kommentar. Und vor allem für diese Feststellung:

      "Pro Hose aus:
      Zum Hose ausziehen muss man auch die Schuhe ausziehen."

      Das ist wirklich seit langer Zeit das Stimmigste, was ich lesen durfte - hätte ich die Möglichkeit, ich würde dich belohnen: Wie wäre es mit einem Post mit einem Thema nach deiner Wahl?
      Eine schöne Zeit wünscht dir
      Benno

      Löschen