Meeresrauschen im Schilderwald

Wer seinen Urlaub einmal an der heimischen Küste verbracht hat, wird am originellen Humor der dort Handeltreibenden nicht drum herum gekommen sein. Das soll nun nicht bedeuten, dass ich an dieser Stelle zu einer generellen, ernstzunehmenden Humorkritik ansetzen möchte: Das kann ich auch gar nicht, das wäre ja anmaßend; wie oft höre und lese ich „Benno, wo ist denn da der Witz, keine Pointe, immer das gleiche Schema etc…“, so: Falle ich als Chefbeurteiler des hiesigen Humors schon mal weg.

Das kunst- und humorvolle Jonglieren mit der Sprache und ihren Fein- und Eigenheiten überlasse ich folglich anderen Menschen, nämlich den Kaufleuten an der Wasserkante; hier:

DAS ist nun wirklich werbewirksam: Zeigt uns dieses Schild nicht nur das nahrhafte Produkt, sondern auch auf raffinierte Art und Weise die Herkunft und sogar die Menge der angepriesenen Ware.
Und auch der verarbeitende Betrieb beweist mit seinem eindeutigen Hinweis, dass der schmausende Backfischliebhaber mitunter auch mal im Wasser steht, wenn er Pech hat – oder Glück?

Glück hat auf jeden Fall derjenige, der seinen Fisch nicht trockenen Schlundes verzehren muss, denn dafür gibt es ja ebenfalls Läden:

Besonders gelungen ist hier die Verquickung der beiden Wörter „mehr“ und „meer“, wobei sich mir der Zusammenhang bei Wein nicht ganz erschließen möchte: Vielleicht gibt es dort so hervorragende Jahrgänge wie den vielerorts gerühmten 87er „L´eau de Braque“ oder das in Nordtanglage angebaute schmackhafte „Dangaster Fasswasser“; wer weiß das schon. Genießen wir also diese edlen Tropfen bei wunderschönem Wetter und grandioser Aussicht:

Auch hier zeugt die Ankündigung schöner Se(h)(e)-Erlebnisse für Freude und Heiterkeit, da fließt die regionale Weinspezialität wie Wasser in flutgespülte Priele, an ein ungefährliches, weil blaues Nachhausekommen ist nicht mehr zu denken; dann lieber ein Zimmer mieten. Ah, da ist ja noch eine Räumlichkeit frei:

Wie schön, dass auch hier das Fettgedruckte einen Ausblick der vielfältigen Art verheißt. Und auch die überaus gewitzte Verbindung beider Wörter legt Zeugnis ab von der humoristischen Naturbegabung und Originalität der geschäftstüchtigen Einheimischen.

Aber was will uns dieser Beitrag jetzt eigentlich sagen? Richtig:

Fahrt doch mal wieder ans Mehr…